Kiel. Sie shaken, rühren und bauen im Glas auf: Am RBZ1 werden angehende Restaurant- und Hotelfachleute aus der Oberstufe auch an der Bar geschult. Am Ende eines mehrwöchigen Kurses steht der Bar-Schul-Cup. In diesem Jahr zum 7. Mal, aber zum ersten Mal im Neubau der Schule und an einer Profi-Schulungsbar.
Lang erstreckt sich der Tresen, an dem die acht Auszubildenden nach der Theorie nun ihr praktischen Können beweisen müssen: Zum einen müssen sie einen selbst kreierten Cocktail vor einer Jury der Deutschen Barkeeper-Union (DBU) herstellen, zum anderen sollen sie dabei Fragen rund um die Bar, Arbeitsmaterial, Fachausdrücke, Maßeinheiten und Spirituosen beantworten können. In diesem Jahr macht die Prüfung besonders viel Spaß, denn am neuen Schulungstresen ist der Barcharakter nicht mehr improvisiert, sondern real. „Hier muss man nicht viel erklären, weil sich die Schüler leichter orientieren können. Die Bar ist wesentlich besser durchdacht, die Schüler sind motivierter“, erklärt Fachlehrer Martin Staack.Ganz wie in einer Bar sitzen Gäste am Tresen, die Juoren stehen und blicken direkt auf den Prüfling.
Mixen und unterhalten, das gehört zum Beruf des Barkeepers dazu: „Das Niveau der Schüler ist gut, die Schule bietet sehr gute Grundlagen. Ob sie später Erfolg haben, hängt davon ab, was sie selber daraus machen“, erklärt Juror Roman Adam, der selber einst bei Staack lernte und heute Barchef auf einem Kreuzfahrtschiff ist. „Man sollte als Barkeeper weltoffen und kreativ sein und vor allem Lust am Job haben“, beschreibt er. Auch neu in diesem Jahr ist eine gemeinsame Reise nach Frankreich: Alle acht Teilnehmer fahren vom 3. bis 6. März ins Cognac-Gebiet Angoulême, um sich die Destillerien und die Herstellung direkt anzuschauen, mit Winzern zu sprechen, sich ein fundiertes Wissen und kleine Kniffe anzueignen. Denn Staack ist nicht nur Fachlehrer am RBZ, sondern einer von weltweit 45 Cognac-Educators des Bureau national interprofessionnel du Cognac (BNIC), das die Reise unterstützt. Die Schüler erhalten ein Zertifikat, das ihre Berufseinstiegschancen erleichtern soll, vor allem im Barbereich.
Die drei Besten nehmen zudem an einem Berufsschulwettkampf für den Bereich Bar teil, der von der DBU in Hamburg ausgerichtet wird. Beim Bar-Schul-Cup 2014 gewann Amina Belacel (Hotel Birke) mit „Absolut passion“ einem Mix aus Wodka, Cointreau, Vanille, Maracuja und Passionsfrucht. Den zweiten Platz belegte Torsten Mothes (Hotel Rosenheim Raisdorf) mit seinem „Hot Amadeus“ aus Martini mit Chili. Den dritten Platz erreichte Franz Kjär (Hotel Birke) mit „Honey C.“, einem Mix aus Cognac und Honig. eye