Kiel. Rosa, Glitzer, Natur und Leichtigkeit, so sieht der Trend bei Sträußen und Gestecken aus. Wie aus einem Trend florale Werke entstehen, bewiesen gestern elf angehende Floristinnen während der praktischen Abschlussprüfung bei der IHK Kiel. Die Arbeiten sind heute noch von 10 bis 16 Uhr in der Merkur-Galerie zu sehen.
Vor ein paar Wochen mussten sich die elf Frauen in der Theorie beweisen. Gestern folgten die praktischen Abschlussarbeiten zu Themen wie Trauer, Hochzeit und Tischdekoration, für die sie zwischen 30 und 80 Minuten Zeit hatten. Eine Aufgabe lautete einen sommerlichen, luftigen, zarten Trauerkranz für eine Dame zu binden. „Dieser Jahrgang hat besonders viel Spaß gemacht, weil sie alle hoch engagiert und total kreativ sind“, lobte Rüdiger Vorhaben, Leiter der Abteilung Gartenbau und Floristik am Regionalen Berufsbildungszentrum (RBZ1), die als eine von vier Berufsschulen im Land die Ausbildung zum Floristen anbietet.
Den Grund dafür, dass in diesem Jahr nur elf angehende Floristen zur Prüfung antraten, sieht Cornelia Neugebauer vor allem bei den Betrieben. „Es wird für sie wirtschaftlich immer schwieriger sich weiterzuentwickeln. Es gibt nicht mehr so viele große Betriebe, sondern immer mehr mit fünf bis zehn Mitarbeitern“, sagt die IHK-Beraterin im Bereich Aus- und Weiterbildung. Die Privatleute würden lieber auf preisgünstige Blumenangebote im Supermarkt als auf das handwerkliche Können achten. Zudem bricht ein Teil auch die Ausbildung ab, „weil der Beruf zwar viel Freude bringt, aber auch sehr anstrengend ist, handwerkliches Geschick sowie Kopfrechnen fordert“, betont sie.
Neben den rosa, glitzernden Blumenwelten setzt sich laut Vorhaben noch ein weiterer Trend durch: „Die Floristen achten immer mehr auf Saisonalität, Regionalität und Produkte aus fairem Handel“, sagte er. Und so kamen auch bei dieser Prüfung mehr heimische Blumen wie Allium und Steppenkerzen zum Einsatz als die tropischen Helikonien. eye